Skola (Landkreis Priestewitz – Buthanien)

(Pop.: 188 – 109m NN)

Skola liegt im Landkreis Priestewitz, mitten in der weiten Butha-Ebene, auf 109 m über dem Meeresspiegel. Mit seinen 188 Einwohnern gehört es zu den kleineren Siedlungen der Region, doch die Geschichte und das soziale Leben des Ortes sind bemerkenswert. Die Dorfstraßen verlaufen geradlinig durch die Felder, die den Ort umgeben, und verbinden ihn über die Kreisstraße BT11 mit den Nachbardörfern Zwinkhaus im Süden und weiteren Orten der Ebene. Landwirtschaft prägt seit jeher den Alltag: Getreideanbau und Viehzucht bestimmen das Bild, ergänzt durch kleinere Betriebe wie eine Käserei am östlichen Dorfrand, die von der Familie Reuther betrieben wird und für ihren Buthanier Weichkäse bekannt ist.

Zentrum des Dorfes ist die Dorfkapelle. Sie stammt aus Jahrhunderten, auch wenn ihr genaues Baujahr nicht mehr überliefert ist. Der Altar im Inneren ist ungewöhnlich in der Mitte des Raumes platziert, sodass die Gemeinde sich im Kreis darum versammeln kann. Über der Eingangstür thront eine kleine Orgel, die trotz ihrer bescheidenen Größe den Raum mit kräftigen Klängen erfüllt. Die Kapelle ist Schauplatz aller Lebensereignisse der Dorfbewohner – von Taufen bis zu Beerdigungen – und damit eng mit der Gemeinschaft verwoben.

Unter demselben Namen existiert auch die Dorfkapelle in musikalischem Sinne: eine Blasmusikgruppe, die weit über die Ortsgrenzen hinaus bekannt ist. Unter Leitung von Lena Schneider verbindet sie traditionelle Klänge mit modernen Einflüssen. Ein Höhepunkt ist ihr Auftritt beim jährlichen SkolaFolk Fest. Dieses Sommerfestival verwandelt den Ort in einen Treffpunkt für Musikfreunde aus ganz Buthanien. Rund um den Dorfplatz bauen die Bewohner Stände auf, es gibt deftige Speisen, Bier aus der lokalen Brauerei in Priestewitz und Tanz bis in die Nacht. Besonders beliebt sind die humorvollen Einlagen der Musiker, die zwischen zwei Stücken gern Anekdoten aus dem Dorfleben erzählen.

Der Alltag in Skola wird durch einige feste Treffpunkte geprägt. Neben der Kapelle gilt der Dorfkrug „Zur Ebene“ als zentrale Anlaufstelle. Dort schenkt Wirt Karl-Heinz Martens Bier aus und serviert Butha-Eintopf. Auf den Holztischen wird Skat gespielt, und nach den Proben der Blasmusik zieht die Kapelle regelmäßig hierher weiter. Daneben gibt es eine kleine Bäckerei von Ute Brandt, die morgens frisches Brot und Zwiebelkuchen verkauft und auch als inoffizielles Nachrichtenforum dient.

Die Umgebung bietet weite Felder, von schmalen Baumreihen begrenzt, die vor dem Wind schützen. Richtung Westen öffnet sich die Ebene bis zu einem kleinen Flusslauf, den Quarkbach, der in den Sommermonaten Kinder zum Spielen anzieht. Überliefert ist die Geschichte, dass einst ein Müller am Quarkbach eine Wassermühle betrieb, die in besonders heißen Sommern für das ganze Dorf Eisblöcke schnitt, um die Milch länger haltbar zu machen. Heute erinnern nur noch Steinfundamente an diese Mühle.

Ch.: BT11 (S: Zwinkhaus, N: Ynames); BT26 (W: Wehren, O: Kurzau); Feldwege nach Quarkdorf, Bahnbrücke, Kohlkopf