Die geheimnisvolle untere Mühle von Altmühl

Am Ufer des Mühlsees, wo die dunklen Wasser leise an das Land schlagen und die Schatten der alten Bäume tanzen, liegt die geheimnisumwobene Legende der unteren Mühle von Altmühl. Die genauen Überreste dieser einstigen Mühle sind nicht mehr zu finden, aber die Geschichten, die sie umgeben, sind in den Herzen und Gedanken der Bewohner tief verankert.

Es wird erzählt, dass diese Mühle nicht wie ihre Schwestern Holz oder Getreide mahlte. Nein, die untere Mühle, oft als Schwarze Mühle bezeichnet, mahlte Schicksale. Ein düsterer Müller, dessen echter Name längst in Vergessenheit geraten ist, betrieb sie und soll mit dunklen Mächten im Bunde gestanden haben. Anstatt Wasser nutzte er das Blut unschuldiger Seelen, um sein Mühlrad anzutreiben. Es heißt, wer sich nach Einbruch der Dunkelheit der Mühle näherte, hörte das Stöhnen und Weinen der gefangenen Geister und das knarrende Geräusch des immerwährenden Mühlrades.

Die Mühle wurde zum Mittelpunkt zahlreicher unerklärlicher Vorfälle. Personen, die in ihrer Nähe verschwanden, kehrten nie zurück, und diejenigen, die es wagten, den Ort bei Nacht zu besuchen, wurden oft von Alpträumen und Visionen heimgesucht. Die düsteren Geschichten erreichten ihren Höhepunkt, als in einer stürmischen Nacht ein grelles Licht den Himmel über Altmühl erleuchtete und die Mühle am nächsten Morgen verschwunden war.

Obwohl heute keine physischen Spuren der Mühle mehr zu finden sind, sind die Erinnerungen an sie immer noch lebendig. Die Alten warnen die Jüngeren davor, das Gebiet bei Nacht zu betreten, und die mutigen, die es dennoch wagen, berichten von einem Gefühl, beobachtet zu werden, von einem kalten Windhauch, der selbst an den wärmsten Sommernächten weht, und von einem fernen Lärm, der klingt wie das Schlagen eines alten Mühlrades.