
(Pop.: 179 – 125m NN)
Im Herzen der Grafschaft Barock, eingenistet im malerischen Tal der Nordlyså, liegt das beschauliche Dorf Belzig. Mit einer überschaubaren Bevölkerung von 179 Seelen, die hauptsächlich vom Obst- und Weinanbau leben, hat sich Belzig als ein Ort des friedvollen Landlebens etabliert.
Die Hauptstraße des Dorfes, die Lindenallee, schlängelt sich durch das Dorf und ist gesäumt von alten Lindenbäumen, die in den Sommermonaten für kühlenden Schatten sorgen. An der Ecke zur Kastanienstraße findet sich das alteingesessene Fotostudio ‚Lichtblick‘, geführt von der talentierten Fotografin Chiara Conti, die bekannt ist für ihre beeindruckenden Landschaftsaufnahmen. Weiter entlang der Lindenallee erreicht man den Dorfplatz, der durch den Sportplatz und die Gänseweiden belebt wird. Hier trifft sich die Jugend zum Fußballspielen, während ältere Einwohner auf den Bänken sitzen und den Gänsen beim Grasen zusehen.

Eines der Herzstücke Belzigs ist die kleine Dorfkirche, erbaut im frühen 18. Jahrhundert. Mit ihrem schlichten, aber eindrucksvollen gotischen Baustil bildet sie einen ruhigen Rückzugsort für die Dorfbewohner. Die Kirche, gewidmet dem heiligen Ansgar, steht auf einem kleinen Hügel und bietet einen wunderbaren Blick über die Obst- und Weingärten des Dorfes. Die bunten Glasfenster der Kirche erzählen in leuchtenden Farben Geschichten aus der Bibel und dem Leben des heiligen Ansgar.
Die Obst- und Weingärten von Belzig sind die Lebensader des Dorfes. Die sorgfältig gepflegten Apfel-, Kirsch- und Pflaumenbäume erstrecken sich in ordentlichen Reihen entlang der Hügel. Zwischen den Obstgärten liegen die Weinfelder, auf denen die Trauben für den berühmten Belziger Wein reifen. Noah Patel, ein Winzer in der dritten Generation, führt die Tradition mit Hingabe fort und seine Weine sind weit über die Grenzen der Grafschaft hinaus bekannt.
Ein Höhepunkt im Jahreskalender sind die Belzig-Festspiele, die Ende August und Anfang September stattfinden und bis zu 10.000 Besucher anziehen. Für dieses Ereignis verwandelt sich die sonst ruhige Festwiese, die normalerweise den Gänsen als Weide dient, in ein lebhaftes Festivalgelände. Eine große Bühne wird errichtet, auf der lokale und überregionale Musiker und Künstler auftreten. Die Atmosphäre ist elektrisierend, wenn die Musik durch die Luft hallt und die Menschen ausgelassen tanzen. Neben der Bühne reihen sich die Bierzelte aneinander, in denen die Dorfbrauerei ‚Zum goldenen Hahn‘ ihre besten Biere ausschenkt. Für die Übernachtungsgäste wird ein großer Campingplatz eingerichtet, der mit seiner freundlichen und offenen Atmosphäre fast schon ein eigenes kleines Dorf bildet. Nach dem Festival kommt die ganze Gemeinschaft zusammen, um die Aufräumarbeiten zu bewältigen. Jeder packt mit an, um die Wiese wieder in ihren ursprünglichen Zustand zu bringen, bereit für die Rückkehr der Gänse.

Für Besucher, die etwas länger in Belzig verweilen möchten, bietet die Gaststätte ‚Zum frohen Wanderer‘ mit angeschlossener Pension eine gemütliche Unterkunft. Geführt von Ethan Lee, ist die Gaststätte berühmt für ihre regionale Küche und die herzliche Gastfreundschaft.
Unter den Bewohnern Belzigs stechen besonders zwei Persönlichkeiten hervor: Lehrer Lars Magnusson, der die örtliche Schule leitet und für seine leidenschaftliche Art zu unterrichten bekannt ist, sowie der Maurer Paolo Longo, der viele der historischen Gebäude im Dorf restauriert hat und für seine präzise Handwerkskunst geschätzt wird. Beide tragen auf ihre Weise dazu bei, dass Belzig ein lebendiges und liebenswertes Dorf bleibt.
Belzig mag klein sein, doch seine lebendige Gemeinschaft, die reiche Kultur und die malerische Landschaft machen es zu einem Ort, der Besucher immer wieder aufs Neue verzaubert.
Ch.: ST307 (W: Barock, O: Nolzig); Feldwege nach Ruhwiese, Schloss Neuburg, Tello