Das Institut für Evolutionäre Biologie und Ökologie (IEBÖ) in Nolitzmünde, an der Universitätsstraße 7 gelegen, ist eine Einrichtung, die sowohl in der lokalen Gemeinschaft als auch in der wissenschaftlichen Welt einen bedeutenden Stellenwert einnimmt. Gegründet wurde das Institut im späten 20. Jahrhundert, um eine Brücke zwischen der akademischen Forschung und der praktischen Anwendung in den Bereichen der Biologie und Ökologie zu schlagen. Seine Gründung war eine Reaktion auf die zunehmende Notwendigkeit, die lokalen Ökosysteme und ihre Bewohner zu verstehen und zu schützen.
Das Institut wird von Dr. Helga Forstner geleitet, einer renommierten Wissenschaftlerin, die sich durch ihre bahnbrechenden Arbeiten in der evolutionären Genetik und ihrem unermüdlichen Einsatz für den Umweltschutz einen Namen gemacht hat. Forstner, die seit mehr als einem Jahrzehnt die Leitung des Instituts innehat, hat es geschafft, ein Team von Forschenden zusammenzustellen, das sich durch Vielfalt, Engagement und Innovationskraft auszeichnet. Unter ihrer Führung hat das Institut zahlreiche internationale Kooperationen initiiert und sich als führendes Zentrum in der Erforschung der Biodiversität etabliert.

Ein zentraler Aspekt der Arbeit des IEBÖ ist die enge Zusammenarbeit mit dem Arboretum von Lorma, einem botanischen Garten, der sich der Erhaltung und Erforschung der Pflanzenwelt widmet. Diese Kooperation ermöglicht es dem Institut, die genetische Vielfalt von Pflanzen zu untersuchen und die Auswirkungen des Klimawandels auf lokale Ökosysteme zu erforschen. Aktuelle Projekte umfassen Studien zur Anpassungsfähigkeit bestimmter Baumarten an veränderte Umweltbedingungen und die Entwicklung von Strategien zur Erhaltung bedrohter Pflanzenarten. Ein solches Projekt wird von Dr. Markus Steiner, einem Experten für Pflanzengenetik am IEBÖ, geleitet. Steiner und sein Team arbeiten eng mit dem Arboretum zusammen, um genomische Daten zu sammeln und zu analysieren, die Aufschluss über die Resilienz verschiedener Baumarten geben.
Das IEBÖ pflegt nicht nur Beziehungen zu wissenschaftlichen Einrichtungen, sondern ist auch fest in der lokalen Gemeinschaft von Nolitzmünde verankert. So arbeitet das Institut beispielsweise mit der Stadtkirche von Nolitzmünde zusammen, um Bildungsprogramme für Kinder und Jugendliche zu entwickeln, die das Bewusstsein für ökologische Themen schärfen sollen. Pfarrer Johann Müller, der an der Kirche tätig ist, organisiert regelmäßig Veranstaltungen, bei denen Mitglieder des IEBÖ Vorträge halten und Workshops zu Themen wie Biodiversität und Nachhaltigkeit anbieten.
Eine weitere wichtige lokale Kooperation besteht mit dem Kulturhaus Nolitzmünde. Das Kulturhaus, unter der Leitung von Martina Klein, veranstaltet regelmäßig Ausstellungen und Events, die die Forschungsarbeit des IEBÖ der Öffentlichkeit näherbringen. Eine solche Veranstaltung ist die jährliche „Nacht der Wissenschaft“, bei der das Institut seine Türen öffnet und Besucher die Möglichkeit haben, Forschungsstationen zu besichtigen, an interaktiven Experimenten teilzunehmen und sich mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern auszutauschen.

Die Bedeutung des IEBÖ für Nolitzmünde und darüber hinaus spiegelt sich auch in der engen Zusammenarbeit mit regionalen Landwirten und Fischern wider. Diese lokalen Akteure liefern wichtige Einblicke in die Veränderungen der lokalen Flora und Fauna, die wiederum in die Forschungsarbeit des Instituts einfließen. Ein Beispiel hierfür ist die Partnerschaft mit Bauer Johann Schmidt aus Veinamo, der das Institut regelmäßig über die Auswirkungen klimatischer Veränderungen auf seine Ernte informiert. Diese Informationen sind wertvoll für die Forschungsgruppe um Dr. Laura Neumann, die sich mit den Effekten des Klimawandels auf landwirtschaftliche Ökosysteme beschäftigt.
Das IEBÖ ist somit nicht nur ein Ort der Wissenschaft, sondern auch ein Zentrum der Gemeinschaft und des Austauschs. Durch die Verbindung von Forschung, Bildung und lokalem Engagement trägt das Institut wesentlich zum Verständnis und Schutz der natürlichen Welt bei. Die Leitung durch Dr. Helga Forstner, die enge Kooperation mit dem Arboretum von Lorma und die vielfältigen Verbindungen zu lokalen Akteuren und Institutionen machen das IEBÖ zu einem integralen Bestandteil von Nolitzmünde. Es steht symbolisch für die Stadt selbst: zukunftsorientiert, aber tief verwurzelt in ihrer Geschichte und Gemeinschaft.