Im Herzen von Ackdorf, eingebettet zwischen der Dorfallee und der Rosenstraße, steht die bescheidene Dorfkirche, die wie viele Kirchen der Umgebung auch dem Heiligen Ansgar gewidmet ist. Die Adresse, kaum mehr als eine Fußnote in den meisten Landkarten, wird von Einheimischen und Besuchern gleichermaßen als spirituelles Zentrum des Dorfes angesehen. Umgeben von alten Eichen, die Geschichten aus vergangenen Jahrhunderten flüstern, und dem immergrünen Rasen, der die Kirche wie ein Teppich umgibt, bildet sie den geistigen Mittelpunkt Ackdorfs. Die benachbarten Gebäude, darunter das Rathaus und das Feuerwehrhaus, scheinen in ehrfürchtiger Distanz zu stehen, als wollten sie den sakralen Frieden nicht stören.
Die Kirche ist dem Heiligen Ansgar, dem „Apostel des Nordens“, gewidmet, dessen Legende tief in das Gemeindeleben eingewoben ist. Es heißt, Ansgar habe einst während einer großen Dürre für Regen gebetet und so die Ernten der umliegenden Felder gerettet. Diese Legende inspiriert die Gemeinde Ackdorfs bis heute, ein Zeichen für Hoffnung und Glauben in Zeiten der Not zu sein. Jährlich im Frühsommer feiert die Gemeinde das „Ansgar-Fest„, bei dem man gemeinsam für das Wohl der Erde und den Segen für die Felder betet, eine Tradition, die den tiefen Respekt der Dorfbewohner vor der Natur und ihrem Schutzheiligen widerspiegelt.

Die Kirche selbst, ein schlichtes Gebäude aus dem 18. Jahrhundert, zeugt von der tiefen Religiosität und Bescheidenheit ihrer Erbauer. Ursprünglich als einfache Kapelle errichtet, wurde sie über die Jahre hinweg erweitert und renoviert, ohne jedoch ihren ursprünglichen Charakter zu verlieren. Ihr weiß getünchtes Äußeres, durchbrochen von spitzbogigen Fenstern, die farbiges Licht auf die Holzbänke im Inneren werfen, und der kleine, aber fein gearbeitete Glockenturm sind bezeichnend für die Handwerkskunst der Region.
Pfarrer Gaston Morel, seit einem Jahrzehnt Seelsorger der Gemeinde, ist eine Figur von großer Bedeutung für Ackdorf. Seine Predigten, bekannt für ihre Tiefe und Erreichbarkeit, verbinden biblische Weisheiten mit den alltäglichen Freuden und Sorgen der Gemeindemitglieder. Pfarrer Morel, der in seiner Jugend durch Europa reiste, bevor er seine Berufung fand, bringt eine Weltansicht mit, die die Dorfbewohner gleichermaßen erstaunt und inspiriert.
Klara Åkerman, die Organistin und Kantorin sowie Gemeindepädagogin, ist eine weitere zentrale Figur der Kirchengemeinde. Ihre Musik, die während der Gottesdienste und Konzerte die alte Kirche erfüllt, berührt die Herzen der Zuhörer. Klara, die auch für die Jugendarbeit der Gemeinde verantwortlich ist, organisiert Literaturabende und musikalische Veranstaltungen, die Ackdorfs Einwohner aller Altersgruppen zusammenbringen.
Die Aktivitäten der Kirchengemeinde sind vielfältig und spiegeln das lebendige Gemeindeleben wider. Neben den wöchentlichen Gottesdiensten, die eine Zeit der Besinnung und des gemeinsamen Gebets bieten, sind es die Konzerte klassischer und zeitgenössischer Musik, die besonders beliebt sind. Diese Veranstaltungen, oft unter der Leitung von Klara Åkerman, ziehen Besucher aus der gesamten Region an. Die Andachten zur Advents- und Passionszeit sind geprägt von einer tiefen Stille und Reflexion, die in starkem Kontrast zum sonst so lebendigen Dorfleben stehen. Darüber hinaus sind die Literaturabende, bei denen Geschichten und Gedichte geteilt werden, eine Quelle der Inspiration und des geistigen Austauschs.
In der Kirchengemeinde Ackdorfs sind zahlreiche Dorfbewohner aktiv. Unter ihnen ist Edeltrude Berger, die Besitzerin des Lebensmittelladens „Zur Dorflinde“, besonders hervorzuheben. Sie unterstützt die Kirchengemeinde nicht nur durch Spenden aus dem Erlös des Ladens, sondern ist auch bei der Organisation von Gemeindefesten und beim Schmücken der Kirche zu besonderen Anlässen federführend. Peter Schmidt, der Bauer, liefert regelmäßig frische Blumen und Produkte für die Kirchenveranstaltungen, was die enge Verbindung zwischen Kirche und Landwirtschaft unterstreicht.