Am frühen Morgen des 24. Februar, einem Samstag, der für Olifantus Wohlrabe von besonderer Bedeutung war, begann der Tag für ihn mit einer Mischung aus Vorfreude und leichter Nervosität. Als engagiertes Mitglied des Kirchenchors der Stadtkirche St. Gabriel in Alno an der Wetha, stand für Olifantus und seine Chorkollegen eine lange Probe auf dem Programm. Die Vorbereitungen für die bevorstehende Aufführung von Dietrich Buxtehudes „Membra Jesu Nostri“ am 3. März in der Kantine des Wasserkraftwerkes, ein Highlight des Wochenendes der Wellness, Musik und Nachhaltigkeit, forderten besonderen Einsatz.

Die Probe, die bereits in den frühen Morgenstunden begann, war intensiv und forderte von allen Beteiligten höchste Konzentration. Besonders die Tenöre, unter ihnen Olifantus, hatten viel zu tun. Die solistischen Stücke des Werkes, die auch von Chormitgliedern gesungen wurden, verlangten eine präzise Intonation und ein tiefes Verständnis für die barocke Musiksprache Buxtehudes. Olifantus, der im Tenor sang, spürte die Anspannung, aber auch die Begeisterung für das anspruchsvolle Werk. Während der Probe schweiften seine Gedanken jedoch immer wieder ab, denn Pfarrer Johannes Müller hatte ihm eine besondere Aufgabe anvertraut: Für die Gemeindeversammlung der Kirchengemeinde St. Gabriel, die am folgenden Tag, dem Sonntag Reminiszere, nach dem Abendmahlsgottesdienst stattfinden sollte, war Olifantus verantwortlich für das Kochen einer Hühnersuppe.
Die Vorstellung, neben den musikalischen Herausforderungen auch für das leibliche Wohl seiner Gemeinde sorgen zu müssen, ließ Olifantus während der Probe das eine oder andere Mal versehentlich gackern – sehr zur Belustigung seiner Chorfreunde. Die humorvolle Atmosphäre, die solche Momente mit sich brachten, lockerte die strenge Stimmung der Probe auf und stärkte den Zusammenhalt im Chor.
Nachdem die Probe am späten Nachmittag endlich beendet war, machte sich Olifantus sofort daran, die Hühnersuppe vorzubereiten. Die Küche seines bescheidenen Zuhauses füllte sich schnell mit den wohligen Düften von köchelndem Hühnerfleisch, frischen Kräutern und Gemüse. Während er rührte und abschmeckte, ging Olifantus die Melodien des Tages durch, übte still die schwierigsten Passagen und fand in dieser meditativen Küchenarbeit eine willkommene Ablenkung von der musikalischen Anspannung.
Mit der fertiggestellten Suppe und einem tiefen Seufzer der Zufriedenheit ließ sich Olifantus schließlich in seinen Sessel fallen. Er gönnte sich ein wohlverdientes, kühles Bier, das ihm half, die Ereignisse des Tages Revue passieren zu lassen und sich auf die kommenden Aufgaben vorzubereiten. Morgen würde der Chor im Gottesdienst einzelne Stücke aus „Membra Jesu Nostri“ präsentieren, ein Vorgeschmack auf die große Aufführung, und Olifantus freute sich darauf, seine Gemeinde sowohl musikalisch als auch kulinarisch zu bereichern.
Am Sonntag, dem Tag nach der intensiven Chorprobe, fand der Abendmahlsgottesdienst in der Stadtkirche St. Gabriel statt. Olifantus und der Chor trugen mit großer Hingabe die Stücke „Ecce super montes“, „Quid sunt plagas“ und „Ad ubera portabimini“ aus Dietrich Buxtehudes „Membra Jesu Nostri“ vor. Ihre Stimmen erfüllten das Kirchenschiff mit einer ergreifenden Intensität, die die Gemeinde tief berührte. Die sorgfältige Auswahl der Stücke, die die Hoffnung und das Leiden Jesu thematisieren, passte perfekt zum besinnlichen Rahmen des Gottesdienstes. Olifantus fühlte sich besonders verbunden mit den Worten und Melodien, die er am Tag zuvor so intensiv geübt hatte. Die positive Resonanz der Gemeindemitglieder nach dem Gottesdienst bestätigte, dass ihre harte Arbeit Früchte getragen hatte.
Im Anschluss an den Gottesdienst fand die Gemeindeversammlung statt, bei der Olifantus‘ Hühnersuppe serviert wurde. Die Suppe, reich an frischen Kräutern, Gemüse und zartem Hühnerfleisch, erwärmte die Herzen und Mägen der Gemeindemitglieder. Das gemeinsame Essen schuf eine Atmosphäre der Gemeinschaft und des Wohlbehagens. Viele lobten Olifantus für sein kulinarisches Geschick und dankten ihm für die Zeit und Liebe, die er in die Zubereitung gesteckt hatte. Es war ein Moment der Verbundenheit, in dem die Mitglieder der Gemeinde nicht nur geistige, sondern auch leibliche Nahrung teilten.
Der Gedanke an das bevorstehende Wochenende, mit seinem Höhepunkt der Aufführung im Wasserkraftwerk und dem besonderen Auftritt im Mineralbad Alno am 2. März, erfüllte Olifantus mit Stolz und Vorfreude. Diese Ereignisse symbolisierten für ihn die besondere Verbindung von Musik, Gemeinschaft und der Liebe zur Natur, die das Leben in Alno an der Wetha so einzigartig machten.