
Das Dorfmuseum von Nisa, gelegen in einer alten, sorgfältig restaurierten Fachwerkhaus, steht als Zeuge der reichen Geschichte und Kultur dieser Gemeinde. Ursprünglich im 19. Jahrhundert als Kornspeicher erbaut, wurde das Gebäude dank der Initiative von Johann Fischer, einem ehemaligen Lehrer und Hobbyhistoriker aus Nisa, in den späten 1980er Jahren in ein Museum umgewandelt. Johann, der sein Leben der Erforschung der lokalen Geschichte widmete, erkannte die Notwendigkeit, einen Ort zu schaffen, an dem die Artefakte und Erzählungen von Nisa bewahrt und präsentiert werden können. Mit Unterstützung der Gemeinde und Spenden von ehemaligen und aktuellen Bewohnern, darunter auch Beiträge von der beliebten Entenzüchterin Hertha Hubertus, gelang es ihm, das Gebäude zu renovieren und für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Innerhalb seiner Mauern beherbergt das Museum eine faszinierende Ausstellung zur Entenzucht, die der Arbeit von Hertha Hubertus gewidmet ist. Diese Sektion, die durch die Leihgabe persönlicher Gegenstände und Fotografien von Hertha selbst ermöglicht wurde, illustriert nicht nur die Vielfalt und Schönheit der Entenrassen, die in Nisa gezüchtet werden, sondern auch die Methoden und Traditionen der Entenzucht. Besucher können durch interaktive Displays und Informationstafeln wandeln, die Einblicke in die täglichen Abläufe und Herausforderungen dieser besonderen Landwirtschaftsform bieten. Ein Highlight ist das Modell eines Entengeheges, das detailgetreu nach dem Original im Garten von Hertha Hubertus gestaltet wurde, komplett mit Miniatur-Enten, die ihre Vitalität und Pracht widerspiegeln.
Für interessierte Besucher öffnet das Museum seine Türen dienstags bis sonntags von 10:00 bis 17:00 Uhr. Der Eintritt ist frei, jedoch sind Spenden willkommen, die zur Erhaltung des Museums und zur Finanzierung von Sonderausstellungen beitragen. Das Museum ist ein Kernstück der Gemeinde und bietet neben den regulären Öffnungszeiten auch spezielle Veranstaltungen und Workshops an, die oft in Zusammenarbeit mit dem Gemeindezentrum und anderen lokalen Akteuren organisiert werden. So findet beispielsweise jedes Frühjahr ein Workshop zur Entenzucht statt, bei dem Hertha Hubertus persönlich Einblicke in ihr Handwerk gibt.
Die Verbindung des Museums mit der Gemeinschaft von Nisa ist tief verwurzelt. Emma González, die freundliche Bahnhofsvorsteherin, ist beispielsweise bekannt dafür, Besucher und Reisende auf das Museum hinzuweisen und dessen Veranstaltungen in den monatlichen Bahnhofsankündigungen zu bewerben. Ebenso trägt Emma Chen, die Inhaberin des Friseursalons „Glanz & Stil“, durch ihre Gespräche mit den Kunden und die Bereitstellung eines kleinen Informationsstandes im Salon zur Bekanntheit des Museums bei. Diese gegenseitige Unterstützung unterstreicht den Gemeinschaftsgeist von Nisa, der auch im Museum selbst zum Ausdruck kommt.
Das Dorfmuseum von Nisa ist somit mehr als nur ein Ort der Bewahrung von Geschichte und Kultur; es ist ein lebendiges Zentrum des Austauschs und der Bildung, das die Vergangenheit mit der Gegenwart verbindet und den Dorfbewohnern sowie Besuchern ein tieferes Verständnis für die Traditionen und das Leben in Nisa ermöglicht. Es steht als Symbol für die Gemeinschaftsarbeit und den Stolz der Bewohner auf ihr Erbe und bietet jedem, der durch seine Türen tritt, eine bereichernde Erfahrung.