Die alte Stellmacherei in Kolich, einst eine lebendige Werkstatt, wo Wagen und Karren für das dörfliche Leben gebaut und repariert wurden, hat sich im Laufe der Zeit zu einem Museum entwickelt, das die Handwerkskunst und die technologischen Fortschritte der vergangenen Jahrhunderte dokumentiert. Dieses Museum, eingebettet in die sanften Hügel des Buthanischen Landrückens, erzählt nicht nur von der Geschichte der Stellmacherei selbst, sondern auch von der engen Verbindung der Menschen in Kolich zu ihrem Land und ihren Traditionen.
Die Gründung des Museums geht auf die Initiative von Johann Baumgarten zurück. Er war es, der in den späten 1980er Jahren den Wert der alten Werkzeuge und Maschinen erkannte und begann, sie zusammen mit Geschichten und Erinnerungen aus der Gemeinschaft zu sammeln. Sein Engagement und seine Leidenschaft für das Handwerk brachten die Dorfbewohner dazu, ihn mit Fotografien, persönlichen Erzählungen und weiteren Exponaten zu unterstützen, die die tiefe Verwurzelung der Handwerkskunst in der Region widerspiegeln.

Die Ausstellung im Museum ist eine Hommage an die Geschicklichkeit und Erfindungsgabe der Handwerker von einst. Ein besonderes Stück ist die alte Dampfmaschine mit Transmission, die einst die Werkzeuge und Maschinen antrieb. Diese Dampfmaschine, sorgfältig restauriert und in Betrieb genommen, bietet den Besuchern einen direkten Einblick in die Arbeitsweise der Vergangenheit. Sie steht symbolisch für den Übergang von manueller zu maschineller Arbeit und zeugt von der technologischen Entwicklung, die auch vor kleinen Gemeinschaften wie Kolich nicht Halt machte.
Besucher der alten Stellmacherei können dieses Museum dienstags bis sonntags von 10:00 bis 17:00 Uhr erkunden. Der Eintritt ist für Kinder unter 12 Jahren frei, was Familien ermutigt, gemeinsam die Geschichte und das Handwerk zu entdecken. Die Mitarbeiter des Museums, darunter auch Nachkommen der Handwerksfamilien aus Kolich, führen mit Begeisterung durch die Ausstellungsräume und erzählen Anekdoten aus vergangenen Zeiten, die das Erlebnis für die Besucher lebendig machen.
Die enge Verbindung des Museums zur Gemeinde Kolich wird auch durch die Zusammenarbeit mit lokalen Persönlichkeiten und Institutionen deutlich. Tischlermeister Friedrich „Fritz“ Eichenlaub, bekannt für seine kunstvollen Arbeiten aus dem Holz des Kolichwaldes, führt gelegentlich Workshops im Museum durch. Diese bieten eine praktische Perspektive auf das traditionelle Handwerk und verbinden die Vergangenheit mit der Gegenwart. Ebenso ist die Bäckerin Helene Vogt, deren berühmte Kolicher Kräuterkekse weit über die Dorfgrenzen hinaus bekannt sind, eine regelmäßige Besucherin. Sie versorgt Veranstaltungen und Feste im Museum mit ihren Backwaren, wodurch eine köstliche Brücke zwischen Kultur und Kulinarik geschlagen wird.
Die alte Stellmacherei in Kolich ist somit mehr als ein Museum; sie ist ein lebendiger Treffpunkt, der die Geschichte, das Handwerk und die Gemeinschaft zusammenbringt. Sie bietet den Bewohnern und Besuchern nicht nur einen Einblick in die vergangene Arbeitswelt, sondern fördert auch das Verständnis und die Wertschätzung für die Kultur und die Traditionen, die Kolich zu einem Ort machen, an den man immer wieder zurückkehren möchte.