
(Pop.: 986 – 3m NN)
In der weiten Landschaft des Sturmlandes, wo der Himmel sich oftmals in dramatischen Farben präsentiert und der Wind Geschichten aus fernen Zeiten zu erzählen scheint, liegt das Dorf Nordvorort. Nur vier Kilometer nördlich der lebhaften Hauptstadt Western, direkt an der rauen Küste der Sturmsee, bietet dieses Dorf einen Kontrast zum städtischen Treiben. Der Fyrstekk-Bach, der sanft durch das Dorf fließt und seine Quelle im geheimnisvollen Wäldchen Solskog hat, mündet hier ins Meer und verbindet so die Naturgewalten mit der bescheidenen Lebensweise der Dorfbewohner.
Die Hauptstraße, die sich durch Nordvorort schlängelt, ist die Meerstraße. Sie führt direkt zum Wasser und ist gesäumt von einer Vielzahl einzigartiger Gebäude, die die Geschichte und Kultur des Dorfes widerspiegeln. An ihr liegt ein kleiner, aber bedeutender Tempel, der dem Gott des Meeres gewidmet ist. Die Einwohner kommen hier zusammen, um für eine sichere Rückkehr der Fischer und eine reiche Ernte zu beten. Nicht weit davon entfernt befindet sich das Postamt, das in einem alten, liebevoll restaurierten Fachwerkhaus untergebracht ist. Die Bushaltestelle gegenüber bietet eine Verbindung zur Außenwelt, die von den Bewohnern geschätzt wird, jedoch selten genutzt zu sein scheint, so zufrieden sind sie mit ihrem Leben in Nordvorort.
Zwei der bemerkenswerten Persönlichkeiten des Dorfes sind Notar Hans von Bismarck und die Künstlerin Ilse Fischer. Hans von Bismarck ist bekannt für seine tiefgründige Kenntnis des Rechts und seine Leidenschaft für die Geschichte des Dorfes. Wenn er nicht gerade in seinem Büro an der Meerstraße arbeitet, findet man ihn oft bei Spaziergängen entlang des Fyrstekk, vertieft in die Geschichten der Vergangenheit. Ilse Fischer hingegen bringt mit ihren lebhaften Gemälden und Skulpturen, die im ganzen Dorf zu finden sind, Farbe in das Leben der Dorfbewohner. Ihre Werke, inspiriert von der rauen Schönheit der Sturmsee und der Wildheit des Solskog, haben bereits über die Grenzen Nordvororts hinaus Anerkennung gefunden.
Ein besonderer Ort in Nordvorort ist die kleine Kirche, die direkt am Strand liegt. Sie ist dem Schutzpatron der Seefahrer gewidmet und bietet mit ihrem schlichten, aber eindrucksvollen Bau eine Zuflucht für all jene, die Trost und Hoffnung suchen. Die Kirche, oft umspielt vom salzigen Meerwind, steht als Symbol für den Glauben der Dorfbewohner an die Kraft des Meeres und ihre tiefe Verbundenheit mit der Natur.

Die Weberei „Glitzernde Gewebe“, die sich in einer der malerischen Gassen hinter der Meerstraße verbirgt, ist ein weiteres Highlight von Nordvorort. Hier webt die talentierte Meisterin Anna Svendsen zusammen mit ihrem Team aus lokalen Handwerkern Stoffe, die das Licht der Sturmsee einfangen. Die einzigartigen Muster, die oft von den Legenden und Mythen des Sturmlandes inspiriert sind, machen jedes ihrer Werke zu einem Kunstobjekt. Besucher und Einheimische gleichermaßen schätzen die Möglichkeit, hier ein Stück der Seele Nordvororts mit nach Hause nehmen zu können.

Gegenüber der Kirche, am Strand, befindet sich die Gaststätte „Lachende Möwe“. Dieser Ort ist das Herzstück des gesellschaftlichen Lebens in Nordvorort. Die „Lachende Möwe“ ist berühmt für ihre herzliche Atmosphäre, die köstlichen Fischgerichte und die unvergleichliche Aussicht auf die Sturmsee. An Sommerabenden versammeln sich hier Einheimische und Besucher, um bei einem Glas des lokalen Biers die Sonnenuntergänge zu bewundern, die nirgendwo sonst so intensiv scheinen wie hier.
Nordvorort mag auf den ersten Blick ein einfaches Dorf sein, doch bei näherer Betrachtung offenbart es eine Tiefe und Vielfalt, die Besucher immer wieder in ihren Bann zieht. Die Kombination aus der rauen Schönheit der Natur, dem reichen kulturellen Erbe und der Wärme der Gemeinschaft macht es zu einem Ort, der nicht nur bereist, sondern erlebt werden sollte. Die Geschichten, die hier gewebt werden, zwischen den Wellen der Sturmsee, den Winden des Solskog und den Herzen der Menschen, sind es, die Nordvorort zu einem lebendigen Teil des Sturmlandes machen.
Ch.: B30 (S: Western 4km, N: Sunbeach 4km); Feldweg und ST301 N: Oldham