Eingebettet in die Stille des kleinen, dichten Wäldchens Kog, nur vier Kilometer südwestlich von Altschik, entfaltet sich das Kloster Marienberg als ein Refugium der Ruhe und spirituellen Besinnung. Gegründet im späten 15. Jahrhundert, hat sich dieses Kloster der Bewahrung des stillen Gebets und der geistlichen Praxis verschrieben, fernab der Hektik des alltäglichen Lebens. Die Klosterkirche, ein schlichter Bau aus dem frühen 16. Jahrhundert, steht im Zentrum des Komplexes. Ihre schmucklosen, aber ehrwürdigen Mauern bergen im Inneren ein atemberaubendes Altarbild, das die Marienverehrung in der Gemeinschaft zelebriert, gestaltet von der Künstlerin Johanna Weber aus Großraumstadt, deren feinsinniges Werk die tiefe Spiritualität des Ortes widerspiegelt.

Der Waldgarten im Kog, ein von Mönchen und Nonnen liebevoll gepflegter Hort, umgibt das Kloster mit einem grünen Gürtel aus Heilkräutern, Gemüse und Blumen. Hier arbeitet Bruder Matthias, ein Experte für mittelalterliche Heilpflanzen, der nicht nur die Klosterapotheke mit seltenen Kräutern versorgt, sondern auch Besucher in die Geheimnisse alter Heilweisen einweiht. Der Garten dient als lebendes Lehrbuch der Natur, seine Pfade führen zu stillen Ecken für Meditation und zu Beeten, die mit Sorgfalt und Wissen um die Heilkraft der Natur angelegt wurden.

Ein weiteres Herzstück Marienbergs ist die Klosterbrennerei, in der unter der Leitung von Schwester Bernadette mit Hingabe Kräuterliköre und -tees hergestellt werden. Diese Produkte, berühmt für ihre Qualität und heilenden Eigenschaften, finden nicht nur in den umliegenden Dörfern wie Altschik und Westernflußdorf Abnehmer, sondern auch in der weitläufigeren Gemeinde von Großraumstadt. Der Brennerei angeschlossen ist ein kleiner Laden, in dem Besucher die Möglichkeit haben, diese einzigartigen Erzeugnisse direkt zu erwerben und somit einen Teil der Stille und Heiligkeit Marienbergs mit nach Hause zu nehmen.

Die Verbindung zu den umliegenden Gemeinschaften ist tief verwurzelt in gemeinsamen Projekten und dem Austausch von Wissen und Ressourcen. So hat beispielsweise Jules Lefevre, der innovative Landwirt aus Altschik, eine Partnerschaft mit dem Kloster initiiert, um nachhaltige Anbaumethoden für die Kräutergärten zu entwickeln. Aus Großraumstadt kommen regelmäßig Schulklassen, geführt von der engagierten Lehrerin Frau Dr. Elisabeth Vogel, um im Rahmen von Exkursionen die Praxis der Selbstversorgung und die Bedeutung von Nachhaltigkeit zu lernen. Und aus Westernflußdorf stammen die kunstvollen Holzarbeiten von Horst Neumann, die sowohl die Klosterkirche als auch den Gemeinschaftsraum zieren.

Besucher und Pilger finden im Kloster Marienberg einen Ort der Stille, der geistigen Erneuerung und der tiefen Verbindung mit der Natur. Die täglichen Gottesdienste, offen für alle, die Ruhe suchen, sowie die Möglichkeit, durch die meditativen Gärten zu wandeln oder an Führungen durch die historischen Gebäude teilzunehmen, machen Marienberg zu einem lebendigen Zeugnis gelebter Spiritualität und Gemeinschaft. Die Einladung des Klosters, an diesem stillen Leben teilzuhaben, steht jedem offen, der den Weg hierher findet, um in der Stille des Kogs ein Stück Himmel auf Erden zu erleben.