(Pop.: 325 – 321m NN)

Noreck, ein Dorf am Rand des Sturmgebirges und lediglich 2 km östlich davon, wo der Hekselv stolz und frei aus den Tiefen der Berge fließt, birgt Geschichten und Geheimnisse, die nur darauf warten, entdeckt zu werden. Die Landschaft rund um das Dorf ist von einer beeindruckenden Vielfalt geprägt: Während im Norden die ausgedehnten Kartoffel- und Möhrenfelder das Bild prägen und den Eindruck erwecken, als würden sie unter dem Himmel tanzen, grenzt im Süden der unberührte und dichte Wald des Sturmgebirges direkt an das Dorf. Ein Ort, so voller Geheimnisse und Ursprünglichkeit, dass es keinen einzigen Weg gibt, der sich durch sein Herz schlängelt.

Die Lebensader Norecks ist die Sturmbahnstraße, die sich durch das Zentrum des Dorfes zieht und an der sich sowohl der Bahnhof als auch das unabhängige Buchgeschäft „Buch & Rast“, das ein kultureller Treffpunkt und eine Institution für Literaturliebhaber ist. Unter der Führung von Gertrud Stein bietet der Laden eine beeindruckende Auswahl an Büchern aus aller Welt, handgefertigte Lesezeichen, Schreibwaren und Notizbücher. Gertrud, eine ehemalige Lehrerin mit großer Leidenschaft für Bücher, organisiert regelmäßig Lesungen und Diskussionsrunden mit Autoren und Denkern. Kunden schätzen das Geschäft für seine Fachliteratur und inspirierenden Werke. Gertrud unterstützt auch junge Dorfbewohner bei ihren Schulprojekten und trägt dazu bei, dass die Kultur und Traditionen von Noreck lebendig bleiben.

Nur ein paar Schritte entfernt versorgt das Lebensmittelgeschäft „Feldfrisch“ die Dorfbewohner und Besucher mit allem, was das Herz begehrt, von regionalen Spezialitäten bis hin zu den täglichen Bedarfsartikeln.

Unter den Bewohnern Norecks finden sich bemerkenswerte Persönlichkeiten wie die Apothekerin Klara Wolff, deren Wissen über Heilkräuter und Naturheilkunde weit über die Grenzen des Dorfes bekannt ist. Mit ihrer warmherzigen Art ist sie nicht nur in ihrer Apotheke, sondern auch bei den zahlreichen Dorffesten eine geschätzte Ansprechpartnerin. Ebenso beeindruckend ist Nora Öhrn, die Uhrmacherin, deren Geschick und Präzision die Zeit in Noreck auf einzigartige Weise zum Stillstand bringen können. In ihrer Werkstatt, die sie liebevoll „Zeitgeflüster“ nennt, entstehen nicht nur Reparaturen und Restaurationen antiker Uhren, sondern auch neue Zeitmesser, die die Geschichte Norecks in die Welt tragen.

Die kleine Kirche St. Silvia, die sich schüchtern hinter einer Reihe alter Linden verbirgt, ist das geistliche Herz des Dorfes. Die Gemeinde, geleitet von Pater Johannes, einem Mann mit einem tiefen Glauben und einer unerschütterlichen Hingabe für die Gemeinschaft, trifft sich hier nicht nur zu den wöchentlichen Gottesdiensten, sondern auch zu zahlreichen sozialen und kulturellen Veranstaltungen, die den Zusammenhalt der Dorfgemeinschaft stärken.

Eines der bestgehüteten Geheimnisse Norecks sind die Kristallhöhlen, deren Eingang am Südrand des Dorfes unter einem alten, knorrigen Baum verborgen ist. Die Höhlen, ein natürliches Labyrinth aus funkelnden Stalaktiten und Stalagmiten, sind nur wenigen bekannt und bieten ein spektakuläres Naturschauspiel. Die Legende besagt, dass der Einsiedler Alarich im 16. Jahrhundert die heilenden Kräfte der Kristalle entdeckte. Im 18. Jahrhundert wurde die Existenz der Höhlen durch Forscher bestätigt, die von den einzigartigen Formationen angezogen wurden. Heute werden geführte Touren angeboten, um die sensiblen Ökosysteme zu schützen und Besuchern die reiche Geschichte und Legenden der Höhlen zu vermitteln.

Die „Glänzende Gelegenheiten“ Goldschmiede, geführt von Meisterin Elara Feinschliff, ist ein weiteres Juwel des Dorfes. Hier werden nicht nur Schmuckstücke von unschätzbarem Wert gefertigt, sondern auch Workshops angeboten, in denen Besucher die Kunst der Schmiede erlernen können. Elaras Fähigkeit, die Schönheit des Sturmgebirges in ihren Werken einzufangen, hat ihr weit über Noreck hinaus Anerkennung eingebracht.

Kein Besuch in Noreck wäre vollständig ohne einen Aufenthalt in der Gaststätte und Pension „Zum Grünen Hirsch“, gelegen an der Sturmbahnstraße 15. Dieses familiengeführte Etablissement ist bekannt für seine herzliche Gastfreundsundschaft und die köstliche, aus lokalen Zutaten zubereitete Küche. Die gemütlichen Zimmer bieten den Gästen nicht nur einen erholsamen Schlaf, sondern auch einen atemberaubenden Blick auf die umliegenden Felder und den dichten Wald. Der Gasthof ist der perfekte Ausgangspunkt für Erkundungen in und um Noreck, sei es für Wanderungen durch das Sturmgebirge oder Besuche in den Kristallhöhlen.

Inmitten dieser idyllischen Szenerie spielt die Bildung eine ebenso wichtige Rolle. Die Kinder und Jugendlichen aus Noreck und den umliegenden Gemeinden besuchen die Schule im Dorf, wo sie nicht nur in traditionellen Fächern unterrichtet werden, sondern auch in der Geschichte und Kultur ihres Landes. Dieses tiefe Verständnis für ihre Wurzeln und die Wertschätzung für das, was die Vergangenheit ihnen gelehrt hat, bereitet sie darauf vor, in die Fußstapfen der älteren Generationen zu treten und gleichzeitig neue Wege zu gehen.

Noreck ist ein Dorf, das Besucher mit offenen Armen empfängt und ihnen Einblicke in ein Leben bietet, das von der Verbundenheit mit der Natur, der Pflege von Traditionen und dem Sinn für Gemeinschaft geprägt ist. Es ist ein Ort, der zeigt, wie das Leben in einem kleinen Dorf im Sturmgebirge sein kann: erfüllt von Einfachheit, Schönheit und der stetigen Präsenz der Vergangenheit, die in jedem Stein, jedem Baum und in den Herzen seiner Bewohner lebt.

Bahn: StLB84 stündlich 6:37 – 21:37 nach Trenwien, 6:47 – 21:47 nach Grenzburg

Ch.: B6 (W: Belborn 7km, O: Nassfeld 10km); ST604 (N: Meisa)