
(Pop.: 1.784 – 7m NN)
Lachwitz, das südlichste Dorf des Landkreises Sturminsel Nordost im Land Sturmland, liegt an der malerischen Mündung des Lachbaches ins Sturmmeer. Direkt hinter der Küste erhebt sich das Land sanft hinauf zum Sturminselgebirge, dessen Ausläufer das Dorf umgeben.
Der Ursprung des Namens Lachwitz ist in einer alten Legende verwurzelt, die bis heute in den Geschichten der Dorfbewohner lebendig ist. Es wird erzählt, dass vor Jahrhunderten ein wandernder Müller namens Lachwin an der Stelle des heutigen Lachwitz Schutz vor einem heftigen Sturm suchte. Er baute eine Hütte am Ufer des Lachbaches und versorgte Reisende mit Geschichten und Brot. Eines Tages soll er einem gestrandeten Seemann geholfen haben, der ihm als Dank eine goldene Münze schenkte. Lachwin nutzte diese, um eine kleine Mühle zu errichten, die den Grundstein für das Dorf legte. Lachwitz, so sagt man, trägt seinen Namen zu Ehren des mutigen und hilfsbereiten Müllers.

Das Tal des Lachbaches erstreckt sich nach Westen und führt in den Lachbachgrund, eine eindrucksvolle Schlucht mit markanten Gesteinsformationen und tosenden Wasserfällen. Diese natürliche Besonderheit lockt nicht nur Geologen, sondern auch Wanderer und Fotografen an, die die Schönheit der Landschaft schätzen. Er erstreckt sich über drei Kilometer mit steilen Felswänden und markanten Formationen wie dem Echofelsen und den Zwillingsnadeln. Der Echofelsen wirft Geräusche siebenmal zurück und die Zwillingsnadeln sind ein beliebter Kletterort. Der Lachbach stürzt über Kaskaden in den Sturzbach-Wasserfall mit 15 Metern Fallhöhe. Geologisch interessant sind grauer Granit und Fossilien von Meerestieren. Der „Schwebende Stein“ und der Forscher Dr. Voss sind weitere Attraktionen. Ein gut ausgebautes Wegenetz ermöglicht leichte Spaziergänge oder Wanderungen, geführte Touren sind im Sommer möglich. Kletterer finden markierte Routen, ein Kiosk bietet Verpflegung und Übernachtungen sind im Hotel möglich. Der Eintritt ist frei, aber das Betreten außerhalb der Wege ist untersagt.
Das Dorf selbst besteht aus einer Vielzahl kleiner Straßen, die sich vom Fischereihafen bis zu den Hügeln des Sturminselgebirges erstrecken. Die Hafenstraße führt direkt am Fischereihafen entlang, wo die Kunstgalerie „Möwenblick“ steht. In einem umgebauten Lagerhaus aus dem 19. Jahrhundert beherbergt die Galerie Werke regionaler Künstler, die sich von der rauen See und den sanften Hügeln inspirieren ließen. Besonders beliebt sind die Ausstellungen von Maren Holm, einer einheimischen Malerin, deren Seestücke eine moderne Interpretation der traditionellen Kunst bieten.
Die alte Kirche St. Bertha, die etwas abseits der Hauptstraße liegt, ist ein Wahrzeichen des Dorfes. Das gotische Bauwerk aus dem 15. Jahrhundert mit seinem schlichten, steinernen Glockenturm ist das spirituelle Zentrum der Dorfgemeinschaft. Die kleine Gemeinde, geleitet von Pastorin Frieda Reinhardt, versammelt sich hier zu Gottesdiensten und kulturellen Veranstaltungen. Die bunten Glasfenster der Kirche, die Szenen aus dem Leben der Heiligen Bertha darstellen, sind ein besonderes Highlight. Jedes Jahr zieht das Sommerkonzert der Dorfmusikanten, das in der Kirche stattfindet, Besucher aus der ganzen Region an.

Die Ruine der Feste Sturmwacht liegt idyllisch am Waldrand des Lachbachtals und erzählt von einer bewegten Vergangenheit. Wikinger errichteten die Burg im 14. Jahrhundert unter der Leitung von Anführer Hallvarr, der ein unsichtbares Labyrinth entwerfen ließ. Die Hallvarr-Säule im Burghof trägt Runen und christliche Symbole, was zu Spannungen mit dem Kloster Sturmwacht führte. Die Burgherren wurden zu Beschützern der Dörfer um Ulmrode, mussten jedoch hohe Abgaben fordern. Trotz Konflikten entwickelte sich eine symbiotische Beziehung zum Kloster. Nach einem verheerenden Brand endete die Geschichte der Burg tragisch im Jahr 1587. Im 19. Jahrhundert begannen Sicherungsarbeiten, und die Ruine ist heute ein beliebtes Ausflugsziel für Besucher, die in die Geschichte eintauchen möchten.

FlowTech Pumpen ist ein wichtiger Arbeitgeber in Lachwitz und wurde 1978 von Heinz Bruckner gegründet. Das Unternehmen spezialisiert sich auf die Entwicklung moderner Wasserpumpensysteme. Der Name „FlowTech“ wurde von Bruckner und dem Bürgermeister Frömming gewählt. Heute wird FlowTech von Karin Müller geleitet, die von Auszubildende zur Geschäftsführerin aufgestiegen ist. Die Forschungsabteilung arbeitet an nachhaltigen Technologien und verbesserten Filtersystemen. Der Servicebereich spielt ebenfalls eine große Rolle. FlowTech unterstützt Umweltprojekte, arbeitet mit der Kunstgalerie „Möwenblick“ zusammen und kooperiert mit lokalen Institutionen wie der Kirche, der Polizei und örtlichen Restaurants. Das Unternehmen ist tief in der Dorfgemeinschaft verwurzelt und trägt zur sozialen Stabilität bei.
Unter den Bewohnern von Lachwitz ist Max Müller, der Polizist des Dorfes, eine bekannte Persönlichkeit. Er ist nicht nur für die Sicherheit der Gemeinde verantwortlich, sondern engagiert sich auch in seiner Freizeit als Trainer der lokalen Jugendfußballmannschaft. Max lebt mit seiner Frau Clara und ihrem Labrador Bruno in einem kleinen Haus an der Bachgasse, unweit der Mühle. Seine herzliche Art und sein unermüdlicher Einsatz machen ihn bei den Dorfbewohnern beliebt.
Eine weitere bemerkenswerte Einwohnerin ist die Journalistin Johanna Seidel, die in der Dorfstraße lebt. Sie arbeitet für die Sturminsel Post und ist bekannt für ihre spannenden Artikel über das Leben auf der Sturminsel. Privat verbringt sie viel Zeit in der Natur, besonders im Lachbachgrund, den sie oft als Inspirationsquelle nutzt. Johanna ist auch Mitglied des Kulturvereins und organisiert Lesungen sowie Schreibworkshops für junge Talente.

Das kulinarische Angebot von Lachwitz ist klein, aber fein. Die Gaststätte „Zur Lachforelle“ in der Hafenstraße serviert frischen Fisch aus dem Sturmmeer und traditionelle Gerichte der Region. Besonders empfehlenswert sind die Lachforelle in Buttersoße und die hausgemachte Fischsuppe. Ein weiteres beliebtes Lokal ist „Bergblick„, wo deftige Speisen wie Wildbraten und Kartoffelgratin angeboten werden. Für Übernachtungsgäste steht das Hotel Lachgrund zur Verfügung, das am Ortsrand in der Nähe der Lachbachschlucht liegt. Mit seinen gemütlich eingerichteten Zimmern und dem reichhaltigen Frühstück ist es ein idealer Ausgangspunkt für Wanderer und Naturfreunde.
Lachwitz vereint Natur, Geschichte und Gemeinschaft auf beeindruckende Weise. Die Mischung aus lebendiger Tradition, kulturellem Reichtum und wirtschaftlichem Fortschritt macht das Dorf zu einem besonderen Ort, der seinen Besuchern unvergessliche Erlebnisse bietet.

Zur Gemeinde gehört die Waldsiedlung Lachgrund, die sich unterhalb des Ulmberges befindet. Das Dorf liegt auf 623 Metern über dem Meeresspiegel und ist über die Lachbachstraße erreichbar. Die Umgebung ist von dichten Wäldern und dem rauschenden Lachbach geprägt. In Lachgrund leben Menschen wie die Malerin Marlies Gschwendner, der Förster Gustav Bauer und die Handwerkerin Elsa Bauer, die gemeinschaftlich zusammenleben und sich aktiv in der Dorfgemeinschaft engagieren. Die Bewohner schätzen die Schönheit der Natur und bilden eine enge Gemeinschaft. Lachgrund ist ein Ort der Ruhe und Entspannung, ideal für Wanderungen und Bergtouren, abseits des Stadtlebens. Besucher werden die Herzlichkeit und Gastfreundschaft der Bewohner schätzen lernen.
Bahn: StLB82 2stündlich 6:56 – 20:56 nach Western, 7:42 – 21:42 nach Nordfähre
Ch.: B3 (S: Hausdorf 6km, N: Hameln 6km); ST302 (S: Ulmrode); Lachbachstraße durch den Lachbachgrund nach Lachgrund