Die Nassfelder Möbelwerke GmbH sind der prägende Industriebetrieb der Kreisstadt Nassfeld und weit über den Landkreis hinaus bekannt. Gegründet wurden sie 1968 von der Familie Krausen, die das Unternehmen bis heute in dritter Generation führt. Ausgangspunkt war ein Zusammenschluss mehrerer kleiner Werkstätten, die zuvor hauptsächlich für den lokalen Bedarf produzierten. Mit dem Bau der großen Werkhallen an der Werkstraße wurde der Betrieb professionalisiert: Sägen, Pressen und Absauganlagen schufen die Grundlage für eine kontinuierliche Serienfertigung.

Heute beschäftigt das Unternehmen rund 280 Mitarbeiter, von Maschinenführern über Tischlermeister bis zu Konstrukteuren. Ein Schwerpunkt ist die Herstellung von Schul- und Objektmöbeln: Stühle, Bänke und Tische, die in Serienfertigung hergestellt werden und in zahlreichen Gemeinden des Seelandes zu finden sind. Besonders bekannt ist das Modell „Skare“, ein stapelbarer Bugholzstuhl mit ovalem Sitz, der inzwischen auch nach Buthanien exportiert wird.

Neben der Serienproduktion gibt es eine Sonderbau-Abteilung, in der individuelle Anfertigungen entstehen. Dort werden massive Theken aus Esche gefertigt, Regalsysteme für Bibliotheken oder speziell entworfene Konferenztische. Besucher sehen oft durch die schmalen Glasfenster der Laminierhalle, wie gepresste Holzformen aus den Rahmen gehoben werden.

Die Möbelwerke legen Wert auf enge Zusammenarbeit mit der Fachschule für Holz und Gestaltung. Viele Lehrlinge und junge Gestalter absolvieren ihre Praxisphasen in den Werkhallen. Einmal im Jahr veranstalten Betrieb und Schule gemeinsam den „Tag der offenen Werkbänke“, bei dem Prototypen, Sonderstücke und Schülerarbeiten ausgestellt werden.

Im Alltag zeigt sich der Betrieb stark mit der Stadt verbunden. In der Kantine „Birke“, eigentlich Teil des Werkes, treffen sich Mitarbeiter, Schüler und Besucher gleichermaßen. Das Unternehmen unterstützt zudem lokale Vereine, etwa den Musikverein von Nassfeld, indem es Holzinstrumente für Probenräume bereitstellt.

Die Nassfelder Möbelwerke sind nicht nur Arbeitgeber, sondern auch Identitätsstifter. Das Dröhnen der Pressen, das Summen der Absauganlagen und der Duft von Holz sind Teil des Stadtlebens geworden. Wer Nassfeld besucht, stößt unausweichlich auf die Produkte des Betriebs – sei es in der Schule, im Rathaus oder in den Gaststätten der Umgebung.