
(Pop.: 2.537 – 19m NN)
Das Dorf Nehra, mit einer Bevölkerung von 2.537 Einwohnern, liegt malerisch an der Ostküste der Sturminsel und grenzt direkt an das stürmische Sturmmeer. Der Bach Schimmerbach, der aus dem Sturminselgebirge herabfließt, mündet hier ins Meer und bildet eine natürliche Grenze zwischen dem Dorf und der ungezähmten Natur. Eine schmale Bergstraße, die Schimmerbachstraße, schlängelt sich durch das Tal und führt hinauf zur Hütte am Ulmberg, die auf einer Höhe von 1005 Metern liegt. Von dort aus führen weitere Wege entlang des Grats des Sturminselgebirges bis zur Bergstation Silberblick und weiter hinüber zur wilden Westseite der Insel nach Fungus.
Der Name Nehra ist in eine alte Legende gehüllt, die besagt, dass ein Fischer namens Nehras in längst vergangenen Zeiten das Dorf gründete. Nehras soll einen gewaltigen Sturm überlebt haben, indem er seinen Kahn an einem mächtigen Felsen festmachte, der heute als „Nehras Stein“ bekannt ist. Dieser Felsen steht noch immer als Wahrzeichen am Ufer des Sturmmeers und erinnert die Dorfbewohner an den Mut und die Entschlossenheit ihres Gründers.
Die Hauptstraße von Nehra, die Nehrastraße, ist gesäumt von traditionellen und modernen Gebäuden. Hier befindet sich das Physiotherapiezentrum „Vitalis“, ein modernes Gebäude, das von der engagierten Physiotherapeutin Clara Weiss geleitet wird. Gleich daneben liegt die Bäckerei „Goldene Kruste“, wo der Bäckermeisterin Marlene Dietrich jeden Morgen frische Brötchen und köstliche Backwaren anbietet. Etwas weiter die Straße hinauf findet man das Boutique-Hotel „Meeresbrise“, ein charmantes Anwesen, das von Chiara Bellini geführt wird und mit seinen gemütlichen Zimmern und einem atemberaubenden Blick auf das Sturmmeer lockt.
Die örtliche Kirche St. Susanna ist ein zentraler Treffpunkt der Gemeinde. Die altehrwürdige Kirche, deren Ursprünge bis ins 12. Jahrhundert zurückreichen, ist bekannt für ihre wunderschönen Buntglasfenster und die beeindruckende Architektur. Pfarrerin Maja Hoffmann leitet die Gemeinde und organisiert regelmäßig Veranstaltungen, die die Dorfbewohner zusammenbringen. Besonders beliebt sind die sonntäglichen Gottesdienste und die jährlichen Feste, die auf dem Kirchplatz stattfinden.

Der Skulpturenpark bei Nehra, ein Kilometer nördlich des Dorfes gelegen, lockt Kunst- und Naturliebhaber gleichermaßen an. Die Geschichte des Parks begann 1889 mit der Idee von Friedrich von Schimmerbach, modernen Skulpturen einen idealen Ausstellungsort im ruhigen Tal des Schimmerbachs zu bieten. Zahlreiche Künstler aus Landauri präsentieren dort ihre Werke, darunter die berühmte „Venus mit dem Frosch“ von Jesper Ödman, die imposante Skulpturengruppe „Die Wanderer“ von Anna Trevisan und die abstrakte Arbeit „Verflechtungen“ von Sofia Garcia. Der Park ist ganzjährig geöffnet, bietet kostenlose Eintritt und geführte Touren sowie Souvenirs im Besucherzentrum. Die idyllische Lage und die beeindruckende Sammlung machen den Park zu einem unvergesslichen Erlebnis für alle Besucher.
Elsa Lang, eine der bekanntesten Einwohnerinnen von Nehra, ist Erzieherin im örtlichen Kindergarten. Mit ihrem herzlichen Wesen und ihrer unermüdlichen Energie ist sie bei Kindern und Eltern gleichermaßen beliebt. In ihrer Freizeit engagiert sie sich in der Gemeinde, organisiert Spielnachmittage und hilft bei der Planung des jährlichen Dorffestes.
Eine weitere prominente Persönlichkeit ist die Komponistin Isabella Ricci. Geboren in Salztal in Cenia, hat sie sich in Nehra niedergelassen und lässt sich von der ruhigen und inspirierenden Umgebung zu ihren Werken inspirieren. Ihre Kompositionen, die oft die Natur und die Geräusche des Meeres einfangen, sind weit über die Insel hinaus bekannt. Privat genießt sie lange Spaziergänge entlang des Strandes und die Ruhe ihres kleinen, charmanten Hauses am Rande des Dorfes.

Die FusionTech Power KG in Nehra ist ein Beispiel für innovative Ingenieurskunst und nachhaltige Energieentwicklung. Gegründet 1981 von Dr. Thomas Huber und Maria Schneider, hat das Unternehmen sich auf erneuerbare Energien spezialisiert. Mit 200 Mitarbeitern, darunter Elektroniker Lukas Meier und Physikerin Dr. Anna Fischer, entwickelt FusionTech Produkte wie Solarpanels, Windturbinen und SmartGrid-Technologien. In enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde führt FusionTech Workshops an Schulen durch und unterstützt Projekte wie die Umstellung der Kirchenbeleuchtung auf LED-Technologie. Auch der Skulpturenpark profitiert von ihren energieeffizienten Beleuchtungssystemen. FusionTech zeigt, wie nachhaltige Entwicklung und enge Verbindung zur Gemeinschaft zu einem erfolgreichen Unternehmen führen können.
Jeden Samstag verwandelt sich der Dorfplatz in einen lebhaften Wochenmarkt. Hier bieten lokale Bauern und Handwerker ihre Produkte an, von frischem Obst und Gemüse über handgemachte Seifen bis hin zu traditionellen Handwerksarbeiten. Der Markt ist nicht nur ein Ort des Einkaufens, sondern auch ein sozialer Treffpunkt, an dem man Neuigkeiten austauschen und die Gemeinschaft stärken kann.
Der Tourismus spielt eine wichtige Rolle in Nehra. Zahlreiche Wanderwege führen von hier aus durch das Sturminselgebirge zur 1078 Meter hoch gelegenen Bergstation Silberblick und zur Hütte am Ulmberg. Diese Wege bieten atemberaubende Ausblicke und laden Wanderer ein, die wilde Schönheit der Insel zu entdecken. Die Hütte am Ulmberg, die unterhalb des 1309 Meter hohen Ulmbergs liegt, ist ein beliebtes Ziel für Wanderer und Bergsteiger. Sie bietet einfache, aber gemütliche Unterkünfte und ist bekannt für ihre herzliche Gastfreundschaft und den unvergleichlichen Blick auf das umliegende Gebirge.

Ebenso zu Nehra gehört das Gipfelhaus am Hohen Zahn. Es hat eine lange Geschichte, die eng mit dem Alpinismus verbunden ist. Ursprünglich als Schutzhütte für Bergsteiger gebaut, wurde es von Pionieren des Bergsports genutzt. Lokale Bergsteiger und Handwerker ermöglichten den Bau der Hütte, die im Laufe der Zeit renoviert und erweitert wurde. Heute ist das Gipfelhaus ein Symbol für Tradition und Gemeinschaftsgeist. Der Wirt Oscar Bergström sorgt mit seiner herzlichen Art dafür, dass sich die Gäste willkommen fühlen. Die Speisekarte bietet traditionelle Gerichte und Getränke. Das Gipfelhaus hat enge Verbindungen zu verschiedenen Personen und Institutionen in Nehra und bleibt ein beliebtes Ziel für Naturfreunde und ein integraler Bestandteil der Gemeinschaft.

Die Hütte am Ulmberg, eine der ältesten Berghütten der Region, wurde 1894 von lokalen Bergsteigern und Handwerkern gegründet. Durch Spenden und den Einsatz freiwilliger Helfer wurden Wanderern und Bergsteigern Schutz und Unterkunft geboten. Über die Jahre wurde die Hütte renoviert, behielt aber ihren ursprünglichen Charakter. Heute ist sie bei Naturliebhabern und Bergsportlern beliebt. Inmitten des Sturminselgebirges bietet die Hütte neben einer beeindruckenden Lage auch vielseitige Angebote. Der Wirt Holger Holgerssen kümmert sich seit zwölf Jahren um das Wohl der Gäste und zaubert mit regionalen und saisonalen Zutaten köstliche Gerichte. Die Zimmer sind schlicht, die Waldsauna lädt zur Entspannung ein. Die Hütte ist fest in die Gemeinschaft der Region eingebunden und fördert den Austausch zwischen Menschen verschiedener Lebensbereiche.
Für Besucher gibt es im Dorf das gemütliche Hotel „Sturmblick“, das durch seine zentrale Lage und die familiäre Atmosphäre besticht. Die drei Fischerei-Gaststätten, „Zum Fischersteg“, „Nehras Fang“ und „Sturmwind“, bieten frische Fischspezialitäten und lokale Delikatessen. „Zum Fischersteg“ liegt direkt am Hafen und ist bekannt für seine hausgemachte Fischsuppe. „Nehras Fang“, in der Nähe des Dorfplatzes, bietet eine große Auswahl an Fischgerichten und einen gemütlichen Biergarten. „Sturmwind“, etwas außerhalb des Dorfes gelegen, ist besonders beliebt für seine gegrillten Fischplatten und die idyllische Terrasse mit Meerblick.
Nehra ist ein Ort, der durch seine reiche Geschichte, die herzlichen Bewohner und die einzigartige Lage am Sturmmeer besticht. Ob man nun die Natur genießen, die Kunstwerke im Skulpturenpark bewundern oder einfach die Ruhe und Gelassenheit des Dorflebens erleben möchte – Nehra hat für jeden Besucher etwas zu bieten.
Bahn: StLB82 2stündlich 7:10 – 21:10 nach Western, 7:28 – 21:28 nach Nordfähre
Ch.: B3 (S: Deichstedt 12km, N: Hausdorf 8km); ST302 N: Skulpturenpark, Ulmrode; Schimmerbachstraße zur Hütte am Ulmberg, Wanderwege zum Kloster Sturmwacht und zur Bergstation Silberblick