
(Pop.: 458 – 212m NN)
Ulmrode ist ein kleines Dorf im Landkreis Sturminsel Südost, das inmitten von weiten Feldern und sanften Hügeln östlich des Sturminselgebirges liegt. Die Küste ist nicht weit: Nur zwei Kilometer trennen Ulmrode von der rauen See bei Hausdorf, wo sich Fischerboote und kleine Stege aneinanderreihen. Die Lage des Dorfes bietet nicht nur eine wohltuende Abgeschiedenheit, sondern auch eine gute Verbindung zu den umliegenden Ortschaften, was für viele Dorfbewohner den Reiz ausmacht.
Der Ursprung des Dorfnamens ist in einer alten Legende verankert. Man erzählt sich, dass vor über 500 Jahren ein gewaltiger Sturm die Region heimsuchte. Dabei sei ein uralter Ulmenbaum inmitten eines kleinen Waldstücks umgestürzt, was die Bauern des Gebiets zum Anlass nahmen, eine Siedlung in der Nähe zu gründen. Die Ulme wurde zu einem Symbol für die Standhaftigkeit der Dorfbewohner, und so benannte man den Ort Ulmrode – als Erinnerung daran, dass auch in stürmischen Zeiten ein Neubeginn möglich ist.
Die Hauptstraße von Ulmrode, die Alte Landstraße, zieht sich wie ein Rückgrat durch den Ort. An ihrem Anfang liegt der Dorfladen, geführt von der rüstigen Anna Meixner, die neben frischen Brötchen auch lokale Erzeugnisse wie Honig und handgemachte Seifen verkauft. Direkt gegenüber befindet sich das kleine Fachwerkhaus von Noah Schäfer, der Schneiderin des Dorfes. Noah ist nicht nur bekannt für ihre präzisen Schnitte und kreativen Entwürfe, sondern auch für ihren kleinen Garten hinter dem Haus, in dem sie Kräuter für ihre Tees und Salben anbaut. Weiter die Straße hinunter trifft man auf die Sporthalle, in der sonntags die Dorfjugend ihre Fußballspiele austrägt, und daneben auf den kleinen Grünpark mit einem idyllischen Teich. Dieser Teich ist nicht nur ein beliebter Treffpunkt für die Dorfbewohner, sondern auch Lebensraum für zahlreiche Enten und Frösche.
Unweit des Dorfplatzes ragt die Kirche St. Ursula mit ihrem schlichten Glockenturm empor. Die Kirche ist das spirituelle Zentrum der Gemeinde und wird von Pastor Gerold Sommer betreut. Hier versammeln sich die rund 50 Mitglieder der Gemeinde nicht nur zu den sonntäglichen Gottesdiensten, sondern auch zu gemeinsamen Lesungen und Chorkonzerten. Obwohl die Gemeinde klein ist, ist sie dafür bekannt, ein herzliches und einladendes Miteinander zu pflegen.

Etwas abseits des Dorfes, eingebettet in die hügelige Landschaft, liegt das Kloster Sturmwacht. Das Kloster beeindruckt mit seiner Klosterkirche St. Vigil aus dem 13. Jahrhundert und dem Sturmwachtturm aus dem 14. Jahrhundert, der heute Besucher anlockt. Die Klosterbrauerei braut hier seit dem späten Mittelalter das bekannte Sturmwachtbier nach alten Rezepten. Die enge Verbindung des Klosters zur Gemeinschaft zeigt sich durch die Zusammenarbeit mit lokalen Lieferanten wie Holger Holgerssen und Anna Meixner. Schwester Lydia kümmert sich in der Schreibstube um die Erhaltung alter Manuskripte. Besucher, Wanderer und Reisende finden hier einen Ort der Ruhe, der Tradition und des Austauschs mit der umliegenden Gemeinschaft.
Zu den bekannteren Einwohnern des Dorfes gehört Manon Lefrancois, ein erfolgreicher Unternehmer, der vor Jahren aus der Stadt Western nach Ulmrode zog. Von seinem modernen Landhaus am Rande des Dorfes aus betreibt er eine kleine Firma, die nachhaltige Verpackungen herstellt. Privat verbringt er viel Zeit mit seiner Familie und engagiert sich in der Dorfgemeinschaft, etwa durch die Organisation des jährlichen Sommerfestes.
Eine andere lokale Institution ist Der Teppichkönig, ein Handwerksbetrieb, der für seine maßgeschneiderten Teppiche und Läufer aus regionaler Schafwolle berühmt ist. Der Inhaber, Bastian Keller, ist ein Meister seines Fachs und verbindet traditionelle Muster mit modernen Designs. Der kleine Laden, direkt an der Abzweigung zur Dorfschule, ist ein beliebter Anlaufpunkt für alle, die Qualität und Handarbeit schätzen.
Hungrige Besucher kehren oft im Gasthaus Zur alten Schmiede ein, das von Friederike Braun geführt wird. Es liegt in der Dorfmitte an der Mühlengasse und bietet deftige Eintöpfe, frischen Fisch aus der nahegelegenen Küste und hausgemachte Kuchen. Wer über Nacht bleiben möchte, findet in der Pension Sturmblick eine bequeme Unterkunft. Diese liegt am östlichen Dorfrand und wird von dem Ehepaar Jakob und Linda Wenz liebevoll betrieben. Die Gästezimmer sind einfach, aber gemütlich eingerichtet, und das reichhaltige Frühstück mit regionalen Produkten wird oft gelobt.
Ulmrode mag auf den ersten Blick ein unscheinbares Dorf sein, doch es hat viel zu bieten. Seine ruhige Lage, die freundlichen Einwohner und die reiche Geschichte machen es zu einem besonderen Ort, den man immer wieder gerne besucht.