Der Lachbachgrund, westlich von Lachwitz gelegen und hinter den Ruinen der Feste Sturmwacht beginnend, ist ein Ort, der durch seine geologische Prägung und die Kraft des Wassers geprägt ist. Die Schlucht erstreckt sich über etwa drei Kilometer und wird von steilen Felswänden gesäumt, die sich bis zu 80 Meter hoch erheben. Der Lachbach, der durch das Tal fließt, hat über Jahrtausende tiefe Einschnitte in das Gestein geschaffen und dabei markante Formationen wie den „Echofelsen“ und die „Zwillingsnadeln“ geformt. Der Echofelsen, eine halbkreisförmige Felswand, wirft jedes Geräusch siebenmal zurück, was Wanderer immer wieder zum Experimentieren verleitet. Die Zwillingsnadeln, zwei schlanke Felsspitzen, die sich fast symmetrisch gegenüberstehen, sind ein beliebter Anlaufpunkt für Kletterer, die hier Routen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden finden. Weiter flussabwärts stürzt der Lachbach über mehrere Kaskaden in die Tiefe, wobei der größte Wasserfall, der „Sturzbach“, eine Fallhöhe von 15 Metern erreicht. An seinem Fuß hat sich ein natürliches Becken gebildet, das im Sommer zum Baden einlädt.

Die Felsformationen im Lachbachgrund bestehen überwiegend aus grauem Granit, der von Quarzadern durchzogen ist. Geologen wie Dr. Henrik Voss, der seit über 20 Jahren die Region erforscht, haben in den Gesteinsschichten Fossilien von urzeitlichen Meerestieren entdeckt, die darauf hindeuten, dass das Gebiet einst vom Sturmmeer bedeckt war. Voss führt regelmäßig Exkursionen durch den Lachbachgrund und erklärt Besuchern, wie die Gletscher der letzten Eiszeit die Schlucht geformt haben. Ein besonderes Phänomen ist die „Schwebende Platte“, ein riesiger Felsbrocken, der scheinbar ohne erkennbare Verbindung zur Felswand über dem Weg schwebt. Einheimische erzählen, dass vor über 100 Jahren ein Hirte namens Jakob Breuer den Fels entdeckte und ihn als Schutz vor Regen nutzte. Heute ist die Platte ein beliebter Fotospot, obwohl einige Besucher den Durchgang darunter mit respektvollem Abstand umgehen.

Für Besucher bietet der Lachbachgrund ein gut ausgebautes Wegenetz, das sowohl leichte Spaziergänge als auch anspruchsvolle Wanderungen ermöglicht. Der Hauptweg führt entlang des Bachlaufs und ist mit Informationstafeln ausgestattet, die über die Entstehung der Schlucht und ihre Besonderheiten informieren. Wer den gesamten Grund erkunden möchte, sollte etwa drei Stunden einplanen. Festes Schuhwerk ist empfehlenswert, da einige Abschnitte des Weges steil und rutschig sein können. Im Sommer finden geführte Touren statt, die von der Touristinformation in Lachwitz organisiert werden. Für Kletterer gibt es am Eingang der Schlucht eine Karte mit markierten Routen, die von einfachen Aufstiegen bis zu anspruchsvollen Kletterpartien reichen. Ein kleiner Kiosk am Parkplatz am Ende der Lachbachstraße bietet Snacks und Getränke an, und wer länger verweilen möchte, kann in Lachwitz (z.B. im Hotel Lachgrund) oder in der näher gelegenen Lachgrundhütte übernachten. Der Eintritt in den Lachbachgrund ist frei, allerdings wird darum gebeten, die Wege nicht zu verlassen und keine Steine oder Pflanzen zu entfernen, um die natürliche Umgebung zu erhalten.