Chomwat (Sturminsel Nordost – Sturmland)

(Pop.: 987 – 11m NN)

Das malerische Dorf Chomwat liegt an der Ostküste der Sturminsel im Landkreis Sturminsel Nordost, genau an der Stelle, wo das Sturmmeer in die schmale Suhler Meerenge übergeht. Die Küste ist rau und oft von starken Winden gepeitscht, doch an klaren Tagen kann man von hier aus die 10 Kilometer entfernte Küste von Kohlonia und das kleine Fischerdorf Alno erblicken. Der Måneå, ein klarer und oft reißender Fluss, mündet mitten im Dorf in das Meer und bildet eine idyllische Hafenecke, in der bunte Fischerboote dümpeln. Hinter dem Dorf beginnt das leicht ansteigende Hügelland, das bis auf 600 Meter Höhe reicht und von dichten Wäldern durchzogen ist.

Im Tal des Måneå, westlich des Dorfes, liegt das historische Alte Forsthaus, das einst den Waldarbeitern als Unterkunft diente und heute ein beliebtes Ausflugsziel ist. Seit Generationen empfängt es Gäste und war einst eine Unterkunft für Waldarbeiter, bevor es von der Familie Nyström in ein Wirtshaus umgewandelt wurde. Heute leitet Ingrid Nyström das Haus und kümmert sich um das leckere Essen und die Brauerei ihres Sohnes Leif. Die Verpflegung ist einfach und nahrhaft, mit köstlichen Speisen und handgebrautem Bier. Die Gästezimmer im oberen Stockwerk sind einfach und gemütlich eingerichtet, ohne modernen Schnickschnack. Die Atmosphäre ist rustikal und entspannend, ideal für einen Aufenthalt fernab des Alltags.

Die Måneblick-Hütte liegt weiter oben auf 507 Metern Höhe über Chomwat, mit Blick auf das Måneå-Tal und das Sturmmeer. Die Wirtin Liv kümmert sich liebevoll um die Gäste und serviert einfache, aber köstliche Gerichte wie Spargelrisotto und Espresso Martini. Die vier Gästezimmer sind einfach eingerichtet, aber gemütlich, mit einem idyllischen Blick auf die Berge. Ein Wanderweg führt von der Hütte zum Lachbachgrund, einem beeindruckenden Naturspektakel mit steilen Felswänden und versteinerten Überresten urzeitlicher Meerestiere. Die Landschaft verändert sich von weiten Flächen zu engen Schluchten, während man den anspruchsvollen Pfad entlang wandert. Ein lohnenswerter Ausflug für Naturliebhaber und Wanderfreunde.

Der Name „Chomwat“ soll der Legende nach von einem alten Fischer namens Chom stammen, der vor Jahrhunderten nach einem gewaltigen Sturm an die Küste gespült wurde. Die Dorfbewohner fanden ihn bewusstlos zwischen den Felsen am Ufer und pflegten ihn gesund. Als er wieder bei Kräften war, dankte er ihnen, indem er das beste Fischgericht der Insel zubereitete. Er verwendete eine besondere Gewürzmischung, die er aus der Ferne mitgebracht hatte, und das Gericht wurde so berühmt, dass die Siedlung fortan Chomwat – „Choms Hafen“ – genannt wurde. Heute erinnert ein kleines Denkmal am Hafen an die Legende des geheimnisvollen Fischers.

Der Alte Markt in Chomwat ist das Herzstück des Dorfes und ein Ort voller Geschichte, Tradition und lokaler Begegnungen. Seit dem 16. Jahrhundert dient dieser Platz als zentraler Handelsort für Fischer, Handwerker und Bauern. Die historischen Pflastersteine erzählen von unzähligen Händlern, die hier ihre Waren anboten. Der Markt liegt zwischen restaurierten Fachwerkhäusern und beherbergt kleine Läden, Cafés und Werkstätten. Jeden Samstag herrscht buntes Treiben, wenn Händler regionale Produkte anbieten. Besonders beliebt sind die traditionellen Backwaren von Lena Nørgaard und die Antiquitäten von Magnus Fjeld. Der Markt ist auch Treffpunkt für Gespräche, Begegnungen und saisonale Feste wie das Herbstfest und den Weihnachtsmarkt. Ein Besuch lohnt sich, um die Atmosphäre des historischen Marktes zu erleben.

Chomwat ist ein Dorf mit verwinkelten, charmanten Straßen, die von alten Fachwerkhäusern gesäumt sind. Die Hafenstraße führt direkt vom Markt zum Meer und ist gesäumt von kleinen Geschäften und Cafés. Hier liegt auch Blomsterdrøm, das florale Paradies von Anna-Lena Jørgensen, die mit viel Liebe saisonale Blumenarrangements kreiert. Die Måneå-Gasse schlängelt sich entlang des Flusses und führt zur Chomwats Kinderstube, dem kleinen, familiären Kindergarten, in dem die Kinder des Dorfes in einer liebevollen Umgebung aufwachsen. Nicht weit entfernt liegt die Fährstraße, an der sich das gemütliche Bed & Breakfast „Zum Nordwind“ befindet. Es wird von dem Ehepaar Greta und Johan Sandström geführt, die für ihr hausgemachtes Frühstück mit selbst gebackenem Brot bekannt sind.

Die Kirche St. Olav ist das spirituelle Zentrum Chomwats. Sie wurde im 17. Jahrhundert aus dunklem Küstenstein erbaut und thront auf einer kleinen Anhöhe über dem Dorf. Ihr Turm ist schon von weitem sichtbar, und die Glocken erklingen jeden Sonntagmorgen über das Dorf hinweg. Die Gemeindearbeit wird von Pastorin Ingrid Håkansson geleitet, die nicht nur Gottesdienste abhält, sondern auch zahlreiche soziale Projekte betreut, darunter eine Suppenküche für Bedürftige und ein Hilfsprogramm für Fischerfamilien in Not.

Ein bedeutender Arbeitgeber des Dorfes ist die Urban EcoBuild KG. Das Unternehmen wurde 1985 von Henrik Jansson in Chomwat gegründet und ist führend in der Entwicklung umweltfreundlicher Baumaterialien. Mit innovativen Produkten wie den EcoTherm-Ziegeln und BioFlex-Dämmmaterial hat das Unternehmen bereits viele energieeffiziente Gebäude in der Region realisiert. Geschäftsführer Lars Eriksson und leitende Ingenieurin Sofia Mikkelsen sind maßgeblich für den Erfolg verantwortlich. Urban EcoBuild engagiert sich auch in der Dorfgemeinschaft, unterstützt lokale Umweltinitiativen und bildet junge Menschen aus. Die Zusammenarbeit mit der örtlichen Schule stärkt das Umweltbewusstsein der Schüler und inspiriert einige zur Ausbildung in der Baubranche. Das Unternehmen verbindet wirtschaftlichen Erfolg mit ökologischer Verantwortung und sozialem Engagement und trägt dadurch zur nachhaltigen Entwicklung von Chomwat bei.

Chomwat wird von interessanten Persönlichkeiten geprägt. Eine davon ist Emilia Persson, eine leidenschaftliche Statistikerin, die für die Regionalverwaltung arbeitet. Sie sammelt und analysiert Daten über den Fischfang, den Tourismus und die wirtschaftliche Entwicklung der Region. In ihrer Freizeit wandert sie gerne entlang des Måneå oder entspannt in ihrem liebevoll gepflegten Garten, in dem sie alte Obstsorten kultiviert. Ein weiterer bekannter Bewohner ist der Wissenschaftler Simon Nilsson, ein Meeresbiologe, der das Verhalten der Sturmfische erforscht. Er hat ein kleines Labor in der Nähe des Hafens, in dem er Wasserproben untersucht und neue Erkenntnisse über das Ökosystem des Sturmmeers gewinnt. Wenn er nicht arbeitet, findet man ihn oft in der Gaststätte „Zum Anker“, wo er mit anderen Dorfbewohnern über seine neuesten Entdeckungen spricht.

Das beste Essen gibt es in der bereits erwähnten Gaststätte „Zum Anker“ (Fährstraße 7), die für ihre frischen Fischgerichte und herzhaften Eintöpfe bekannt ist. Besonders beliebt ist der „Chomwatsche Fischauflauf“, eine Spezialität nach einem alten Rezept des Dorfes. Für Übernachtungsgäste bietet neben dem Bed & Breakfast auch das kleine Hotel Måneblick (Måneå-Gasse 3) gemütliche Zimmer mit Blick auf das Flusstal. Das Hotel wird von der Familie Olsen betrieben und ist besonders bei Wanderern und Naturliebhabern beliebt.

Chomwat ist ein Ort voller Geschichte, Natur und Gemeinschaftssinn. Die Verbindung von Tradition und Moderne, die malerische Lage am Sturmmeer und die freundlichen Menschen machen das Dorf zu einem einzigartigen Reiseziel für alle, die das Ursprüngliche und Authentische lieben. Ob man durch die alten Gassen schlendert, am Markt einkauft oder sich von den Geschichten der Dorfbewohner verzaubern lässt – Chomwat ist ein Kleinod, das es zu entdecken gilt.

Bahn: StLB82 2stündlich 6:43 – 20:43 nach Western, 7:55 – 21:55 nach Nordfähre

Ch.: B3 (S: 5km Hameln, N: 6km Suhle); Måneåtalweg zum Alten Forthaus und zur Måneblick-Hütte