Die Måneblick-Hütte liegt auf 507 Metern Höhe am Hang des Berges oberhalb des Alten Forsthauses und gehört zur Ortschaft Chomwat. Von der Terrasse aus reicht der Blick über das gesamte Måneå-Tal bis hinunter zum Sturmmeer. An klaren Tagen erkennt man in der Ferne die Suhler Meerenge und das gegenüberliegende Festland von Kohlonia. Die Hütte steht auf einer Lichtung, umgeben von niedrigen Sträuchern und vereinzelten Bäumen, die den Wind brechen, der regelmäßig vom Meer heraufzieht.

Die Hütte wird von der jungen Wirtin Liv Andersen geführt. Sie stammt aus Chomwat und hat die Hütte vor drei Jahren übernommen. Sie kümmert sich um die Versorgung der Gäste, bereitet das Essen selbst zu und sorgt dafür, dass die Räume warm bleiben. Sie trägt oft einen dicken Wollpullover und hält sich selten länger als nötig im Warmen auf. Wenn sie nicht kocht oder Holz hackt, führt sie Gespräche mit den Wanderern, die hier Rast machen.
Das Essen ist einfach und kräftig. Das Spargelrisotto mit Parmesan wird mit Brühe gekocht, die Liv aus den Schalen des Gemüses zieht. Dazu gibt es Detox-Wasser mit Gurke und Zitrone, das in großen Glasgefäßen auf den Tischen steht. Wer etwas Stärkeres möchte, bekommt einen Espresso Martini, den Liv aus frisch gemahlenen Bohnen, Wodka und Kaffeelikör mischt. Die Zutaten werden in Kisten den Berg hinaufgebracht, oft von den Gästen selbst, die sich an der Versorgung beteiligen.
Es gibt vier Gästezimmer, jedes mit zwei Betten. Die Matratzen sind hart, die Bettdecken schwer. Die Wände bestehen aus unbehandeltem Holz, das im Winter den Geruch von Kaminrauch annimmt. Die Fenster sind klein, lassen aber genug Licht hinein, um morgens die Berge zu sehen, wenn der Nebel aus dem Tal aufsteigt. In den Ecken stehen alte Holztruhen, in denen zusätzliche Decken verstaut sind. Wer hier übernachtet, hört in der Nacht nur das Pfeifen des Windes oder gelegentlich das Heulen eines Fuchses in der Ferne.
Ein schmaler Wanderweg führt von der Hütte nach Süden und erstreckt sich über 18 Kilometer bis zum Lachbachgrund. Der Weg beginnt als sanfter Pfad, schlängelt sich durch lichte Wälder und wird nach einigen Kilometern steiler, sobald er die Hänge des Sturminselgebirges erreicht. Der Lachbachgrund ist eine drei Kilometer lange Schlucht mit steilen Felswänden, die bis zu 80 Meter in die Höhe ragen. Der Bach hat über Jahrtausende Formationen wie den Echofelsen und die Zwillingsnadeln geschaffen. In den Felsen entdeckten Geologen versteinerte Überreste urzeitlicher Meerestiere. Besonders auffällig ist die Schwebende Platte, ein großer Felsbrocken, der scheinbar ohne Halt auf einer schmalen Basis ruht. Wanderer, die den Weg von der Måneblick-Hütte bis zum Lachbachgrund zurücklegen, sehen, wie sich die Landschaft von weiten, offenen Flächen zu engen, von Wasser geformten Schluchten verändert. Der Pfad ist anspruchsvoll, doch wer sich darauf einlässt, erlebt eine Strecke, die über Berge, durch Täler und entlang rauschender Bäche führt.