In den verwinkelten Gassen von Folksi, einem Dorf, das seine Wurzeln tief in der Tradition verankert hat, steht die Alte Schmiede, ein historisches Gebäude, das über die Jahre hinweg zu einem bedeutsamen Museum umgestaltet wurde. Einst ein pulsierender Arbeitsplatz, wo das Klirren von Hammer auf Amboss den Alltag bestimmte, erzählt diese Stätte nun Geschichten aus vergangenen Zeiten und bringt Besuchern die Handwerkskunst näher, die einst das Dorfleben prägte.

Die Geschichte der Schmiede reicht weit zurück. Gegründet im frühen 18. Jahrhundert von Johann Albrecht, einem Schmied, der aus Andos stammte, diente sie zunächst als zentraler Ort, an dem Werkzeuge und Geräte für die Dorfbewohner hergestellt wurden. Mit der Zeit wurde sie zu einem Treffpunkt für die Gemeinschaft, einem Symbol für Härte, Beständigkeit und Innovation. Im Laufe der Jahrzehnte wechselte die Schmiede mehrfach den Besitzer, bis sie schließlich in den 1980er Jahren ihren Betrieb einstellte. Der Verfall drohte, bis eine Initiative von Einheimischen, darunter die Keramikerin Laura Lang und andere Mitglieder der Dorfgemeinschaft, sich für die Bewahrung des Gebäudes stark machte. Mit finanzieller Unterstützung durch lokale Fonds und einem Engagement für den Erhalt traditioneller Bauten wurde die Schmiede liebevoll restauriert und in ein Museum umgewandelt. Heute steht sie als Zeugnis der handwerklichen Fertigkeiten und der kulturellen Identität von Folksi.

Im Inneren des Museums finden Besucher eine sorgfältig kuratierte Auswahl an Artefakten, die die Geschichte und die Techniken des Schmiedehandwerks illustrieren. Von alten Hufeisen über kunstvoll geschmiedete Gartentore bis hin zu Werkzeugen und Gerätschaften, die in der Landwirtschaft Anwendung fanden, bietet die Ausstellung einen umfassenden Einblick in das Leben und Arbeiten eines Schmieds. Ein besonderes Stück ist der original erhaltene Amboss, der einst im Zentrum der Schmiedearbeiten stand, umgeben von historischen Zangen und Hämmern, die noch die Spuren ihrer Nutzung tragen. Ein interaktiver Bereich ermöglicht es Besuchern, selbst Hand anzulegen und unter Anleitung einfache Schmiedearbeiten auszuprobieren, eine Erfahrung, die besonders bei jüngeren Gästen beliebt ist.

Für Interessierte ist die Alte Schmiede ganzjährig geöffnet, mit Ausnahme der Feiertage im Winter, wenn das Dorf seine traditionelle Pfefferkuchenherstellung zelebriert. Die Öffnungszeiten sind dienstags bis sonntags von 10:00 bis 17:00 Uhr, was Besuchern ausreichend Zeit gibt, das Museum und seine Ausstellungen zu erkunden. Der Eintrittspreis ist bewusst niedrig gehalten, um allen Interessierten den Zugang zu ermöglichen. Führungen, sowohl durch die Schmiede als auch durch das Dorf, werden regelmäßig angeboten und bieten einen tieferen Einblick in die Geschichte und Kultur von Folksi.

Die Schmiede ist nicht nur ein Museum, sondern auch ein Ort der Begegnung und des Austauschs zwischen den Generationen. Laura Lang, deren Atelier nur wenige Straßen entfernt liegt, organisiert Workshops im Museum, in denen Teilnehmer lernen können, Keramik mit traditionellen Mustern zu verzieren, die von den Schmiedearbeiten inspiriert sind. Die Dorfgemeinschaft nutzt das Museum zudem für Veranstaltungen, bei denen die Verbindung zwischen Handwerk, Kunst und lokaler Geschichte im Mittelpunkt steht. Diese Synergie zwischen Museum und Dorfleben macht die Alte Schmiede zu einem lebendigen Teil von Folksi, der die Vergangenheit ehrt, während er gleichzeitig den Blick nach vorne richtet.

Die Alte Schmiede in Folksi steht somit als ein lebendiges Denkmal, das die Brücke zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart schlägt. Sie erzählt nicht nur die Geschichte eines Handwerks, das einst für das Überleben der Gemeinschaft von zentraler Bedeutung war, sondern bietet auch einen Raum für die Bewohner und Besucher, um diese Traditionen zu erleben und zu bewahren.