(Pop.: 525 – 212m NN)

Hammerdorf liegt auf 212 m über dem Meeresspiegel im Landkreis Talflos im Ackerland und zählt 525 Einwohner. Das Dorf breitet sich am Rand der weitläufigen Ackero-Ebene aus, wenige Kilometer südlich des Hammerwalds. Die Hauptzufahrt bildet der Hammerweg, der vom nahen Ackero her in einer sanften Kurve auf den Dorfplatz zuläuft. Hier zweigen die schmalere Lindenstraße und die Feldgasse ab, die weiter zu den Gehöften am östlichen Ortsrand führen.

Hammerdorf ist eng mit der Legende des „alten Hammers“ verbunden. Der Überlieferung nach lebte vor Jahrhunderten ein Schmied im Hammerwald, der in einer versteckten Höhle an einem Amboss aus meteoritischem Eisen arbeitete. Seine Schmiedearbeiten – Klingen, Schmuckstücke und Werkzeuge – galten als unzerstörbar. Kinder aus dem Dorf kennen die Geschichte von klein auf; sie wird bei Schulprojekten, etwa in der Grundschule von Hammerdorf, mit Zeichnungen, kleinen Theaterstücken und einer jährlich neu gestalteten Ausstellung lebendig gehalten.

Die Bebauung besteht überwiegend aus zweigeschossigen Bauernhäusern mit roten Ziegeldächern, darunter mehrere Dreiseithöfe mit Wirtschaftsgebäuden, die noch aktiv genutzt werden. Neben einigen landwirtschaftlichen Betrieben – vor allem Getreide- und Rapsanbau – gibt es die Schreinerei Huber in der Lindenstraße 12, wo maßgefertigte Möbel und restaurierte Bauernschränke entstehen. Im Dorfmittelpunkt befindet sich das Gasthaus „Zur Hammerquelle“ (Hammerweg 7), das zugleich Wirtshaus, Veranstaltungsort und in den Sommermonaten eine Art Dorfzentrum ist. Wirt Johannes Schmidt schenkt hier Hammerdorfer Pils aus, während Köchin Anna Bauer für den bekannten Hammerdorfer Sauerbraten und die Hammerbach-Forelle sorgt. Im Sommer ist der Biergarten unter Kastanienbäumen Treffpunkt für Kartenspieler, Radreisende und die örtliche Theatergruppe, in der auch Anna Bauer mitspielt.

Weitere Anlaufpunkte im Alltag sind der kleine Lebensmittelladen von Petra Krug an der Feldgasse, der vormittags frisches Brot von der Bäckerei Nolitz liefert, sowie die Schmiede von Karl-Heinz Reuter, der heute zwar überwiegend landwirtschaftliche Geräte repariert, aber gelegentlich für Touristen kleine Eisenhämmer herstellt – als augenzwinkernde Erinnerung an die alte Sage.

Das Vereinsleben ist stark auf den Turn- und Wanderverein konzentriert, der geführte Touren in den Hammerwald anbietet. Besonders beliebt ist im Mai der „Blütenmarsch“, wenn die Waldlichtungen voller Wildblumen stehen. Im Winter gibt es Schlittschuhlaufen auf dem zugefrorenen Hammerbach im Bereich der Niederung, wofür Anwohner Bretterstege als Einstieg bauen.

B.: AckB100 aller 2 Stunden 7:05 – 21:05 nach Ackero, 6:52 – 20:52 nach Nolitzmünde

Ch.: Ack4 (W: Acrofeld, O: Flachsi); Ack5 (N: Iskos, S: Ackero)